Stegmannhaus
Gleich gegenüber dem jetzigen Webereimuseum ist das ehemalige Wohnhaus der Familie Stegmann zu finden. Dieses wurde 1866 erbaut. 2011 wurde es von der Marktgemeinde Ziemetshausen erworben und in die Obhut des Heimatvereins zur Einrichtung eines Museums übergeben.
Neben der im Original erhaltenen Textil- und Kurzwarenladeneinrichtung ist eine alte Küche, eine Wohnstube, eine Schlafkammer und eine Schusterwerkstätte zu bestaunen. In zwei Zimmern wird an die Familie Stegmann und an die verschiedenen Ziemetshauser Persönlichkeiten erinnert.
Bei einem Rundgang durch das Unter- und Obergeschoß des Gebäudes erschließen sich dem Besucher Einblicke in bäuerliche und bürgerliche Wohnkultur.
Aktuell gibt es im Stegmannhaus eine neue Ausstellung zu entdecken: Der Heimatverein Ziemetshausen widmet die neueste Sonderausstellung der Ziemetshauserin Hutmacherin Rosmarie Schenk.
Frau Schenk, geb. Dippel, wurde 1937 geboren und war wohnhaft in der Augsburger Str. 10 in Ziemetshausen. Mit sieben Jahren wurde sie in die Volksschule in Ziemetshausen eingeschult, die sie acht Jahre lang besuchte. 1952 ging sie in die Lehre nach Augsburg zur Firma Mayer in der Bäckergasse. Ihren Meisterbrief in ihrem Lehrberuf „Putzmacherhandwerk“ erhielt sie 1960 von der Handwerkskammer Schwaben überreicht. Als Putzmacher wurden später auch „Modisten“ bezeichnet, die Kopfbedeckungen aller Art für Damen fertigten. Im Jahr 1964 heiratete sie. Neben ihrer Anstellung im „Haus der Hüte“ in der Annastraße in Augsburg, fertigte sie abends zu Hause eigene Hüte. Etwa 1970 eröffnete sie in Ziemetshausen in ihrem Wohnhaus in der Augsburger Str. ein Hutgeschäft. Dieses Geschäft löste Rosmarie Schenk 1991 auf und arbeitete noch einige Jahre bis zu ihrer Rente bei C&A in Augsburg. Frau Schenk verstarb am 17. August 2020.
Der Heimatverein Ziemetshausen und Umgebung bedankt sich recht herzlich für die Überlassung der Ausstellungsstücke. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.